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Homosexualität als Selbstfindung!

Homosexualität als Selbstfindung!
Hallo liebe Gruppenmitglieder,
ich bin schwul und das ist sehr gut so!
Ich wurde als Jugendlicher in eine Rolle desMannes gepresst, welche ich nie wollte! Erst mit Ende Zwanzig erkannte ich wirklich wohin ich gehöre!
Meine Welt sind nicht Vorgaben un Klischees, sondern das was letztendlich in mir ist! Leider kam das "Outing" bei mir viel zu spät! So sind viele Jahre der Selbstfindung vergangen!
Wie ging es Euch!? Was sollte unsere Gesellschaft besser machen, um den Einzelnen in seine eigene Richting zu lenken und zu unterstüzen?
*dafuer*
*******019 Mann
99 Beiträge
.... recht früh bemerkt, mit 19 geoutet. Offenlebend und noch nie eine einzige persönliche Diskriminierung erlebt. Weder beruflich noch privat.

Das in aller Kürze.
***44 Paar
1.698 Beiträge
hm,
du bist Teil einer kleinen Minderheit von schwulen Männern, die ihre Erfahrungen mit vielen anderen teilen, die in der sexuellen Orientierung vielseitiger sind. Hier auf Joyclub wirst Du wahrscheinlich nicht die Menschen finden, die Dich in eine Community aufnehmen und mit Dir relevante Gespräche führen.

Mein Rat wäre dafür spezielle Sites zu benutzen, die eher auf die Bedürfnisse von homosexuell orientierten Menschn eingehen und ihnen die richtigen Konatkte bieten.

Falls fragen schreib mich an!!
da schließe ich mich bei Two44 an.

Hier im Joy ist das Thema Homosexualität eher irgendwo im "Keller" zu finden.
Och bei mir war ich auch sehr spät mit dem Outing, war zwar vorher Bi, jedoch
fällt dies nicht auf, dazu ist manchmal Bi negativer belastet, "der will was von beiden, kann sich nicht entscheiden"... Dazu habe ich festgestellt dass sehr viele in meinem Umfeld es irgendwie schön finden, dass ich Schwul bin, vor allem Frauen. Frauen finden es auch oft schön ein Schwuler Freund zu haben. Lebe soweit auch offen Schwul, habe auch immer bunte Klamotten an, was in meine Heimat den Niederlande eher normal ist, hier werde ich schon schnell in der Schwule Ecke geparkt... "schau mal, der ist wohl Schwul oder?" Herrlich so was...

In der Gesellschaft ist es sehr unterschiedlich, erstens abhängig von der Umgebung wo man lebt, dazu wo Du arbeitest. Habe lange in der Hotellerie gearbeitet, da gibt es viele Schwule, eher "normal". Jetzt als Fotograf in der Kreativ-Branche gehört es mehr oder weniger einfach dazu, vielleicht macht dies es einfacher.
Gut dann bin ich auch noch ein Schwuler Vater... ja da gibt es sehr große Unterschiede in der Betrachtung. Bundesweit gibt es Treffen für Schwule Väter, sog. Selbsthilfegruppen, da bekommt man schon Unterstützung beim Outing, nur für mich hatte ich mich schon geoutet, jedoch habe ich feststellen dürfen dass sehr viele Männer ein riesen Problem haben mit dem Homosexualität und deren Familien- sowie Arbeitsumfeld. Immerhin hab eich dort gehört dass sich schon einiges verbessert hat im vergleich der letzte 10 Jahre.

In viele Städte gibt es gute Anlaufstellen, wo Du mal reden kannst. Du bist aber nicht alleine in der Situation und vielleicht gibt es eine Gesprächsgruppe in der Region.

Alles Gute und Lieben Gruß aus Hamburg

Steven
Selbstfindung
Nun, ich bin zwar nicht homosexuell aber ich kann mich sehr gut daran erinnern als mein jüngerer Bruder sich in seiner Teenager Zeit outete. Es war damals für meine Eltern ein Schock und Katastrophe zugleich. Damals war ich auch als Teenager schon bisexuell und ich beneidete meinen Bruder für sein Outing und das er offen seine Sexualität ausleben konnte. Ich hingegen fühlte mich absolut mies, obwohl ich meine Neigung auch Real auslebte, jedoch war stets die Angst im Nacken mein Bruder könnte es erfahren. Ich hatte zwar immer mal wieder Frauen aber es waren nie lange Beziehungen. Es ging mir auch nie um zärtlichen Sex mit Männern, sondern ich war nur Schwanz fixiert. Damals gab es kein Internet, also kaufte ich meist Gay-Magazine und gab Anzeigen auf. Was Aussehen betraf, so war ich nicht wählerisch aber es mussten immer Männer sein die gut bestückt waren und sich gerne saugen ließen. Irgendwann traute ich mich auch in Sexkinos, am Anfang Glory-Hole Kabinen und später im Gay-Kino. Obwohl ich mich stets mies fühlte nach meinem eigenen Orgasmus, so konnte ich es damals nicht lassen. Ich hatte zwar nicht für jeden meinen Mund aufgemacht aber doch für viele. Mein Bruder hatte sich mich ende 20 das Leben genommen und das hat mich richtig fertig gemacht. Hatte eine lange Phase nur noch Hetero gelebt mit all seinen Auswirkungen ( Depressionen, Hautausschlag ), bis meine damalige Partnerin mir die Augen öffnete und ich wieder Anfing meine Bi-Neigung auszuleben. Heute habe ich zwar ein anderes Sexualverhalten im Vergleich zu früher aber ich fühle mich heute besser, da ich gelernt habe meine Bi-Neigung als Bereicherung zu sehen und nicht als etwas schmutziges, auch wenn ich kein Outing betreibe ( bis auf meine Frau, sie kennt meine Bi-Neigung und lässt es mich ausleben ). Wichtig finde ich jedoch, man muss sich nicht unbedingt bei jedem Outen um glücklich zu sein. Finde es aber gut und richtig, wenn Männer und Frauen das tun wollen. Jeder wie er / sie es für richtig hält.
In meinem Freundeskreis haben sich vor zwei Jahren gleich zwei junge Männer (Anfang 20) als schwul geoutet. Geahnt hatte ich das schon eine Weile, war deshalb nicht überrascht. Das Outing wurde von allen uns bekannten Leuten positiv aufgenommen, in unserem gegenseitigen Verhalten änderte sich nichts, außer dass ich mit den beiden ab und zu ein bißchen harmlos flirte.
Ich beneide jeden Schwule für sein Outing, ich bewundere jeden für den Mut sich zu outen, obwohl das ja heute nicht mehr ganz so dramatisch ist, wie in meiner Jugendzeit.
Ich habe es nie gepackt mich öffentlich als Bisexueller zu outen, es wissen nur wenige Leute davon, meine beiden Ehefrauen wussten es nicht, nur wenigen Freundinnen sagte ich es und die waren selbst bi.

Als ich in meiner frühen Jugend meine ersten Bi-Erfahrungen machte und ich merkte, dass Jungs die gleiche sexuelle Anziehungskraft auf mich haben wie Mädchen, war ich zuerst total verwirrt. Das Wort "Bisexuell" kannte ich lange nicht, ich dachte ich wäre schwul und das war damals in den 70er Jahren noch etwas ganz schlimmes, geächtetes, krank und dazu gesetzlich verboten.
Mit diesem Gefühl durchlebte ich meine Pubertät, hatte ein schlechtes Gewissen, hatte Angst vor Entdeckung, denn ich konnte auch nicht aufhören, Sex mit Jungs zu haben. Ich hatte Freundinnen und fühlte mich doch immer wieder zu Jungs hingezogen, ich litt darunter und dachte, ich wäre der einzige Mensch auf der Welt, der so unnormal ist.
Ich habe mich mit den Jahren mit meiner Bisexualität angefreundet, konnte sie irgendwann viel entspannter ausleben.
Trotzdem habe ich auch heute noch ab und zu Phasen wo ich mir wünsche, ich wäre entweder richtig schwul oder richtig hetero und nicht irgendwas zwischendrin.
Glückwunsch
all denen, die den Mut haben, ihre Bi-Sexualität auch auszuleben. Schlimmer ist es, dieses "Gefühl + Lust" lebenslänglich mit sich rumzutragen ohne es erlebt zu haben.
Da für mich Erpressbarkeit schon mit 18 nie in Frage kam musste ich offensiv meine sexuelle Neigung mit allen Konsequenzen leben. Weder im Elternhaus, im Bekanntenkreis oder Arbeitsstelle hatte ich irgendwelche Probleme. Allerdings merkte ich auch sehr schnell, dass mich ein Mann sexuell viel stärker reizt als eine Frau.
So entschied ich mich dann auch konsequent, weder zu heiraten und Kinder zu haben, da ich eine Familie nicht unglücklich und somit auch mich nicht unglücklich machen wollte und mich nicht in ein Korsett gepresst fühlen wollte. Heute kann ich sagen, dass meine Entscheidung vor so vielen Jahren die richtige war.
Manch einer würde Karriere oder die Existenz riskieren, würde er sich outen...leider auch heute noch.
Die Bi-Männer die ich kenne sind alle verheiratet und leben ihre Neigung verdeckt aus. Selbst nur das Reden über Bi-Sein ist fast unmöglich, weil es niemand - auch nur ahnen darf.

Egal ob schwul oder bi....wichtig ist, dass man in seiner Sexualität glücklich ist und sich gut aufgehoben fühlt.
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